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TuS Wesseling reloaded 2.0 - Der Rückblick

Ein Rückblick auf fünf erfolgreiche Jahre (Interview mit Männerwart Peter Stramitzer)

 
Bevor wir auf die neue Saison zu sprechen kommen, gib uns bitte deine Sichtweise der Entwicklung der Seniorenmannschaften der letzten fünf Jahre des TuS Wesseling?
 
Die Geschichte des TuS Wesseling 2.0 reloaded (Anmerkung: im Mai 2018 wurde die HSG Brühl-Wesseling im beiderseitigem Einvernehmen beendet) begann vor 5 Jahren in der 2. Kreisklasse. Wir waren ein bunter Haufen von jungen und älteren Spielern. Es galt zunächst eine spielfähige Mannschaft zusammenzubekommen.
 
War denn der Weg damals schon absehbar?
 
Nein, es war ganz sicher nicht das Ziel direkt aufzusteigen, sondern ein Fundament für die Zukunft zu erschaffen. Uns hat sicher geholfen, dass Ali zur Mitte der Saison zu uns zurückgekommen ist. Aber neben ihm haben damals schon Tobi Moog, Nico Janz, Jojo Schwerin und Hamdi Chouikha bei den Herren gespielt, die in diesem Jahr mit den Herren in die Landesliga aufgestiegen sind. Offen gestanden sind wir weder in der 2. Kreisklasse, noch ein Saison später in der 1. Kreisklasse durch die Liga gestürmt. Aber am Ende standen zwei Aufstiege in zwei Jahren.
 
Was war damals denn das ‚Geheimnis‘ der beiden Aufstiege?
 
Den TuS Wesseling zeichnet es aus, dass man zusammenhält, gerade wenn es mal nicht rund läuft. Es hat sich auch eine Art ‚jetzt erst Recht‘ Stimmung ausgebreitet. Ich bin nun seit knapp 15 Jahren in dem Verein, aber es herrscht seit 5 Jahren eine Aufbruchstimmung im gesamten Verein, die alle mitreißt. Es macht einfach Spaß ein Teil davon zu sein. Eine Person muss man aber für diese Phase ganz besonders hervorheben: Fabian Roth. Er hat als Trainer in den ersten drei Jahren den Laden komplett zusammengehalten und dafür gesorgt, dass wir in die Kreisliga aufgestiegen sind. Ohne ihn, wäre das nicht möglich gewesen. Ohne ihn, würden wir jetzt nicht mit den 1. Herren in der Landesliga spielen.
 
Jetzt ward ihr in der Kreisliga angekommen. Wie ging es weiter?
 
Uns war im Vorstand war klar, dass die Mannschaft zeitnah verjüngt werden muss. Bernd Wagner hatte über Jahre hervorragende Jugendarbeit geleistet. Allerdings kam die erste vollständige A Jugend erst ein Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga im Seniorenbereich an. So haben wir für die Saison 2020/21 ehemalige Wesselinger Jugendspieler angesprochen, ob sie nicht wieder nach Hause kommen wollen. Sicherlich hat uns bei den Gesprächen geholfen, dass wir die Aufbruchstimmung in den Gesprächen transportieren konnten. So hatten wir auf einen Schlag sieben Neuzugänge, die alle mindestens bis zur B-Jugend beim TuS Wesseling gespielt haben. Die Saison wurde 2020/21 dann, wie wir alle wissen, abgebrochen und nicht gewertet. So sind die drei Sand Brüder endlich wieder da, wo sie hingehören, die seitdem die erfolgreiche Ära nicht nur als Spieler wesentlich vorangetrieben haben.
 
Der neue Trainer war dann Hendrik Geffert, der allerdings nur ein Jahr blieb. Wie bewertest du sein Engagement im Nachhinein?
 
Insgesamt hat uns das nach vorne gebracht. Es war zunächst für uns als Abteilung ein wesentlicher Meilenstein einen externen Trainer zu verpflichten. Wir kamen aus dem Lock down, haben noch parallel ein return to play nach Corona entwickeln müssen. Wir hatten ein sehr junge Mannschaft, die wir unbedingt weiterentwickeln wollten. Dazu bedurfte es externer Kompetenz. Hendrik hat uns da ganz sicher sehr viele Anstöße gegeben, wo wir uns verbessern müssen. Am Ende der Saison wurden wir als Aufsteiger in der Endtabelle 4. und alle waren unzufrieden. Ein ganz neues Gefühl und gute Entwicklung, dass man sich mit dieser ganz beachtlichen Platzierung nicht wohlwollend zurückgelehnt hat. Hendrik hat dann eine neue Herausforderung und wir einen neuen Trainer gesucht. Da die 2. Mannschaft in der Saison Meister geworden ist, konnten wir wieder einen Aufstieg feiern. Die 2. Herrensind auch für die Gesamtentwicklung sehr wichtig.
 
Den neuen Trainer habt ihr dann mit Bernd Schellenbach auch schnell gefunden?
 
Das passte von Anfang an wie Arsch auf Eimer. Bernd hat ebenfalls die Aufbruchstimmung im Verein gespürt, dass alle bereit sind für den Erfolg alles zu geben. Er hat einige Angebote höherklassiger Vereine abgelehnt, weil er ein Teil dieser Story sein wollte. Bernd ist ohne Zweifel genau der richtige Trainer für diese Mannschaft mit all seiner Erfahrung. Wir haben einen Trainer gesucht, für den es wichtiger ist eine Mannschaft in der Kreisliga zu entwickeln und aufzusteigen, als in der Oberliga eine ‚gekaufte‘ Truppe zu verwalten. Er hat sich aber darüber hinaus in den Verein eingebracht und hat nicht ausschließlich den Fokus auf die 1. Herren. Es gab Monate, da habe ich mit Bernd häufiger am Tag telefoniert als mit meiner Frau im Monat. Wir sind wie ein start-up. Da gibt es sicher noch viele Prozesse, die nicht 100% funktionieren wie in größeren Handballvereinen. Aber es gibt Begeisterung. Das ist unbezahlbar.
 
Die Saison lief dann wie geplant oder wie du Dir das vor 12 Monaten gedacht hast?
 
Nein, das kann ich so nicht bestätigen. Die Saison lief viel besser als ich es mir vorgestellt hatte. Angefangen hat dann alles am Tag des Handballs vor genau einem Jahr mit dem Spiel gegen den Bergischen HC. Das hat so unfassbar viel Energie in den ganzen Verein gebracht. Dann sind wir bis auf ein einziges Spiel auf einer Welle im flow ganz oben bis zum Ziel gesurft.
 
Hast du nicht mit dem Aufstieg gerechnet?
 
Die Mannschaft hat ganz klar als Ziel den Aufstieg formuliert. Das fand ich richtig und stark. Ich bin komplett von dem Talent und dem Leistungsvermögen der Truppe überzeugt. Jetzt kann ich es sagen, ich dachte wir sind mental noch nicht so weit. Man darf nicht vergessen, dass die Mannschaft noch sehr jung ist und damit einfach größeren Leistungsschwankungen unterliegt. Ich dachte über eine ganze Saison hinweg ist Brühl und Fortuna Köln nicht besser, aber etwas stabiler.
 
Und deine Befürchtung wurde dann auch einmal gegen bestätigt?
 
Das Spiel am 6. Spieltag gegen Rheindorf 2 am 3. November, als man gegen den späteren Absteiger 24:29 verlor. Was für ein grauenhaftes Spiel. An dem Tag haben alle alles falsch gemacht. Aber im Nachhinein war das der Weckruf zur richtigen Zeit und die Mannschaft hat eine Woche später eine großartige Reaktion gezeigt.
 
Eine Woche später der Sieg in Brühl vor ausverkaufter Halle war dann der entscheidende Schritt zur Meisterschaft?
 
Aus meiner Sicht einer von zwei entscheidenden Schritten. Das Hinspiel in Brühl war selbstverständlich ein außergewöhnliches Highlight. Die ganze Story, dass ich Micha Rieder aus Rheinhausen mit Highspeed im strömenden Regen nach Brühl gefahren haben, dann hat sich 5 Minuten nach seiner Ankunft in der Halle Tobi Moog die sehr schwere Verletzung zugezogen. Dann hält Micha den ersten 7m direkt. Der Spielverlauf an sich- Führung -Rückstand-Führung-Unentschieden-Sieg. Die großartige Stimmung in der Halle, da bekomme ich heute noch Gänsehaut. Ich war nach dem Spiel völlig fertig. Ich mag eigentlich nicht Spieler hervorzuheben, aber da muss ich Nico Janz hervorheben. Seine Einstellung, sein Kampfesgeist, sein gefühlt 17 Tore von Rechtsaußen waren neben 2-3 Paraden von Micha Rieder mein Highlight.
Der zweite wesentliche Schritt war der Hinspielerfolg bei Fortuna Köln. Das war weniger spektakulär in der Außenbetrachtung, aber genauso wichtig.
 
Was war daran so wichtig?
 
Zu diesem Zeitpunkt lagen wir in der Tabelle nur ganz knapp vor Brühl und punktgleich mit der Fortuna. Im Rückraum fehlten uns Ali und Alex Sand. Der Eine hat die immer die meisten Tore geworfen, der Andere hat das Spiel gelenkt. Daher spielten unsere Youngster Julian, Alex und Emil im Rückraum gegen eine extrem robuste und routinierte Fortuna Mannschaft nahezu durch. Der 24:23 Sieg war die Reifeprüfung für die drei, die im Altersschnitt jünger als 20 Jahren waren. Das war eine großartige Leistung von den Dreien. Danach war mir klar, den Aufstieg lassen wir uns nicht mehr nehmen. Das Rückspiel gegen Brühl vor 500 Zuschauern war ‚nur noch‘ die Kür. Selbst eine Niederlage hätte uns nicht mehr aus der Bahn geworfen. Ich war während des Spiels ganz ruhig. An der Stelle möchte ich mich aber bei den Brühlern und Ihrem Anhang bedanken. Die beiden Spiele waren eine Handballwerbung, die Zuschauer haben sich vorbildlich verhalten. Wir hatten keinen einzigen Ordner bei einer komplett emotional aufgeladenen Partie, alles lief friedlich ab. Jeder der dabei war, wird dieses Spiel nicht mehr vergessen.
 
Wie geht es jetzt weiter?
 
Die 1. Herren sind nach 28 Jahren in der Landesliga zurückgekehrt. Da müssen wir uns erst einmal zurecht finden. Das vorrangigste Ziel ist es die Klasse zu halten. Das erachten wir als realistische Vorgabe. Aber die Mannschaft ist immer noch sehr jung. Wir wollen die Mannschaft weiter entwickeln, da ist noch viel Entwicklungspotential. Wir freuen uns einfach über die neuen unbekannten Gegner. Wir wollen jedes Heimspiel zu einem Fest machen. Die 2. Herren hatte nach dem Aufstieg große Probleme die Klasse zu halten. Da haben wir mit Dirk Hargesheimer einen Trainer gewonnen, der die Mannschaft voranbringen wird. Da bin ich mir ganz sicher. Der Zulauf zu den Trainingseinheiten ist signifikant, wir wollen oben mitspielen.
 
Also bist du zufrieden mit den letzten 5 Jahren des TuS Wesseling 2.0 reloaded?
Was soll ich sagen. Die 1. Herren ist in 4 zu Ende gespielten Saisons dreimal und die 2. Herren in 2 zu Ende gespielten Saisons einmal aufgestiegen. Was uns im Verein besonders Stolz macht: 90% der Spieler stammen aus der eigenen Jugend. Diese Erfolge waren vor fünf Jahren niemals so vorauszusehen.
 
Und wo siehst du die Handball in Wesseling in 5 Jahren?
 
Vor knapp drei Jahren haben im Vorstand des Förderkreises eine klare Strategie entworfen: Aufbau nachhaltiger Strukturen, die einen leistungsorientierten Handball auf Basis eines Breitensportfundaments ermöglichen. Die Vision war den Herrenhandball auf Basis unserer Jugendarbeit auf Verbandsebene Nordrhein nachhaltig zu etablieren. Wir sind angekommen, mehr noch nicht. Wir müssen die Aufgaben noch auf mehr Schultern verteilen. Wir suchen aktuell einen sportlichen Leiter für die Jugend, der zusammen mit unserem Jugendwart und dem Herrentrainer ein Trainings- und Spielkonzept für alle Jugendmannschaften entwirft. Der Förderkreis wird das finanziell unterstützen. Aus meiner Sicht eine reizvolle Position für einen jungen Handballspielenden Sportstudent, der sein eigenes Konzept entwickeln und umsetzen kann. Wir wollen und werden noch mehr in die Jugendarbeit investieren, um den Herrenhandball zu stärken.
 
Was ist Dir besonders wichtig für die nächsten 5 Jahre?
 
Der TuS Wesseling will eine erfolgreiche Damenmannschaft etablieren. Mit der Gründung der weiblichen E-Jugend in dieser Saison ist der erste Schritt getan! Der Verein und der Förderkreis unterstützt aber auch Abkürzungen.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

So, 27. August 2023

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